Über die Macht sozialer Systeme

Ich bin umgezogen! Und zwar nicht spontan, sondern von langer Hand geplant. Trotzdem bin ich fünf Wochen später immer noch nicht online und habe kein Festnetz, verflucht! Als Coach sollte ich mich allerdings nicht darüber ärgern, sondern lieber fragen, wofür das Problem gut ist. Die Antwort: Ich weiß jetzt, WIE abhängig mein Unternehmen von Internet und Telefon ist, ohne läuft gar nichts!

Und der systemischen Organisationsberaterin in mir wird mal wieder die Macht sozialer Systeme bewusst und die Machtlosigkeit in angrenzenden sozialen Systemen. Ich brauche für einen Telefonanschluss nämlich nicht nur mich als Auftraggeber und in diesem Falle Vodafone als Auftragnehmer. Wesentliche Rollen spielen in diesem Spektakel z.B. auch die Telekom als Leitungsinhaber und der Bauträger als Leitung-aus-der-Straße-hol-Architekt. Selbst wenn Vodafone und ich uns total einig sind, kommen wir ohne „unsere“ Stakeholder nicht weiter – und mit übrigens gerade auch nicht. Der Langsamste gibt das Tempo vor, so ist das im sozialen System. Und weiter: Es ist nicht von Anfang an erkennbar, WER der Langsamste ist. Würde ich in Zukunft öfter umziehen wollen, sollte ich meine Prozesse mit denen der Telekom und Vodafone abstimmen. Will ich aber nicht, ich fühle mich sehr wohl hier.

Und wie sieht es in Ihrem sozialen System aus? Wer sind die Stakeholder Ihrer einzelnen Projekte? Welche subjektiven Deutungen stehen im Raum? Gibt es Regelkreise, die Sie immer wieder durchlaufen? Ich unterstütze Sie gerne bei der Diagnose und der Umsetzung systemischer Interventionen, lassen Sie uns ins Gespräch kommen.